Wahlpflicht BG im 9. Schuljahr
Der Lehrplan21 sieht im 9. Schuljahr eine Wahlpflicht zwischen Bildnerischem Gestalten, Technisch und Textilem Gestalten und Projekte und Recherche vor. Im Unterschied zu BG wird TTG in Halbklassen unterrichtet. Das methodenzentrierte Fach P&R steht ausserhalb des Fachbereiches Gestalten und ist nicht promotionsrelevant.
Der LBG AG hat sich in der Vernehmlassung zum Lehrplan21 erfolglos gegen die Abwahlmöglichkeit von BG im neunten Schuljahr gewehrt. Wir sind der Ansicht, dass die Bezirksschule als progymnasiale Stufe den nahtlosen Übergang zur Sek II durch konstanten Fachunterricht in allen Bereichen und einem stringenten Kompetenzaufbau gewährleisten muss. Wir bedauern, dass die Bemühungen des Lehrplan21 um eine Harmonisierung der Bildungsinhalte durch die Wahlpflicht im neunten Schuljahr im Aargau geschmälert werden. Im Weiteren vertreten wir die Haltung, dass die beiden Kunstfächer Musik und Bildnerisches Gestalten zwingend eine Angebotssymmetrie verlangen.
Mit einer Umfrage bei seinen Mitgliedern hat der LBG AG im Frühling 2022 das Wahlverhalten eruiert. Folgende Erkenntnisse konnten gewonnen werden:
- Rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler hat im 9. Schuljahr kein Gestalten mehr.
- Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler wird mit Defiziten im BG an den Kantonsschulen starten.
- Die Heterogenität auf der Sek II Stufe wird stark zunehmen (mit vermutlich geschlechtsspezifischer Signifikanz).
- Das Wahlverhalten divergiert stark nach Standorten, die Informationen sind abhängig von ortsspezifischen Gegebenheiten.
Der LBG AG verfolgt folgende Position:
- Die Belegung eines gestalterischen Faches muss an der Volksschule durchgehend Pflicht sein.
- Als progymnasiales Fach soll BG im 9. Schuljahr an der Bezirksschule obligatorisch sein. Die Wahl von TTG soll zusätzlich ermöglicht werden, z. B. als Freifach mit Sereal besuchbar.
- Es braucht eine sachliche Information der Schülerinnen und Schüler über offizielle Kanäle (BKS, Schulleitungen, Klassenlehrpersonen).
Wir bleiben dran.